TEST - Brandschutzerziehung Stuttgart

Arbeitskreis
im Stadtfeuerwehrverband Stuttgart e.V.
Brandschutzerziehung
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Geschichte des Arbeitskreises
Der Arzt Dr.Heinrich Hoffmann schrieb 1847 in seinem „Struwwelpeter“:

Doch weh! Die Flamme fasst das Kleid, die Schürze brennt, es leuchtet  weit. Es brennt die Hand, es brennt das Haar, es brennt das ganze Kind  sogar. Verbrannt ist alles ganz und gar, das arme Kind mit Haut und  Haar. Ein Häuflein Asche bleibt allein, und beide Schuh‘, so hübsch und  fein.

Dieses Gedicht spiegelt den pädagogischen Ansatz der damaligen Zeit  wieder, nämlich Kinder durch Verbote und Abschreckung zu erziehen.  Heutzutage lernen Kinder durch Erfahrung im Umgang mit den Dingen des täglichen Lebens, zu denen auch das Feuer gehört.

Doch gerade im Umgang mit dem Element Feuer ist in dieser Hinsicht  noch viel zu tun. Nüchterne Zahlen belegen dies. So sterben jedes Jahr  etwa 40 Kinder an den Folgen von Bränden, mehr als zwei Drittel aller  Opfer sind dabei jünger als fünf Jahre. Noch erschreckender ist die  Tatsache, dass 80% aller Brandverursachungen durch Kinder im  Kleinkindalter erfolgen und dabei jedes Jahr Tausende Kinder durch  Verbrennungen verletzt und teilweise schwer entstellt werden.  Unermessliches Leid verbirgt sich dahinter sowohl für die Opfer als auch  für die Familienangehörigen. So wird sich niemand davor verschließen,  Kinder möglichst früh im richtigen Umgang mit dem Medium Feuer im Rahmen  einer Brandschutzerziehung im Kindergarten zu schulen.

Kinder im Vorschulalter sind also die entscheidende Zielgruppe dieser  Brandschutzerziehung. Das Schicksal des „Struwwelpeters“ als Ergebnis  einer gefährlichen und nach wie vor praktizierten Verbotsstrategie ist  zu verhindern. Es sollen Regeln statt Verbote im Umgang mit Feuer  gelehrt und spielerisch die richtigen Reaktionen bei Notfällen wie z.B.  einem Brand zu Hause erlernt werden. Kindern soll vermittelt werden,  dass der richtige Umgang mit der „Gefahr Feuer“ und ihren Risiken vor  Verletzungen schützen kann und unbeabsichtigt entstandene Brände  vermieden werden können. Zündeln kann erlaubt sein, aber nur mit Mama,  Papa oder anderen Aufsichtspersonen (Erziehungsbeauftragte), denn  alleine ist es viel zu gefährlich.

Darum also Brandschutzerziehung, um unsere Kinder vor Bränden zu  schützen und sie im Umgang mit Feuer zu sensibilisieren und zu  verantwortungsbewussten Menschen zu erziehen.

Wie alles begann

Im November 2002 trafen sich zum Seminar „Brandschutzerziehung in  Kindergärten“ 35 Angehörige der Feuerwehren aus Baden-Württemberg,  Hessen und Österreich. 19 davon waren Stuttgarter.
Innerhalb von zweieinhalb Tagen wurden sie geschult, wie, warum und  wann Brandschutzerziehung in den Abteilungen der Freiwilligen Feuerwehr  durchgeführt werden kann. Das Interesse war geweckt, um ein solches Projekt für Stuttgart in Angriff zu nehmen.

Wie es weiterging

Alle Stuttgarter, die am Seminar teilgenommen hatten, trafen sich  Ende Februar 2003 wieder in Riedenberg. Es wurde der Arbeitskreis  Brandschutzerziehung gebildet, aus dem sich drei Gruppen entwickelten: „Konzepterarbeitung“, „Materialbeschaffung“ und „Finanzierung +  Öffentlichkeitsarbeit“. Zudem trat zum ersten Mal das Maskottchen der  Brandschutzerziehung, Benny Biber, in Erscheinung, der seitdem den  Arbeitskreis auf Schritt und Tritt begleitet.

Und nun

Die Ausarbeitung des Projekts ist fertig! Alle freiwilligen  Feuerwehrabteilungen in Stuttgart können nun Brandschutzerziehung in den  Kindergärten ihres Bezirks durchführen.
Derzeit erfolgt die Schulklassenbetreuung in den Grundschulen durch  die Kollegen der Berufsfeuerwehr. Jedoch ist es wichtig, mit  Brandschutzerziehung schon früh zu beginnen, denn die meisten  „Zündelfeuer“ werden laut Statistiken im Kindergartenalter  unbeabsichtigt entfacht. Meist sind die Neugier und der Reiz des  Verbotenen die Auslöser, dass die Kinder zum Streichholz oder Feuerzeug  greifen.
Genau hier liegt unsere Aufgabe: die Verringerung von Unfällen solcher Art durch Kinder!
Je früher man mit der spielerischen Wissensvermittlung beginnt, desto besser können es sich die Kinder merken.
Außerdem, welches Kind bleibt nicht fasziniert mit leuchtenden Augen  und offenem Mund auf dem Gehweg stehen, wenn ein Feuerwehrauto mit  Blaulicht und Tatütata vorbeifährt?

Brandschutzerziehung in Kindergärten
Vorwort aus dem Leitfaden der Feuerwehr Stuttgart

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